Samstag, 8. September 2007

Vereine und Vereinsmitglieder, liebevoll betrachtet

Hier geht es um Vereine, auch um die Beschreibung der psychischen Verfassung der Mitglieder und detailliert um die verschiedenen Typen von Tauchern.

Der Mensch, er ist ein Rudelwesen! Diese Tatsache sieht man am besten in Vereinen. Hier rotten sich Menschen zusammen, um das Gruppengefühl hautnah zu erleben, ihre Weisheiten zu verbreiten und diverse Funktionen zu übernehmen. Manche Posten sind extrem gefragt, deshalb beginnt um sie eine Art Rudelbeißen. Immerhin will so mancher, zumindest im Verein, eine tragende Rolle spielen, besonders wenn er diese, im harten Wirtschaftsleben, nicht erwarb.

Heiß umkämpft ist natürlich, wie könnte es auch anders sein, der Präsidentenposten. Um diesen wird mit jedem passenden und auch unpasssenden Mittel gekämpft, doch meist vergeblich, weil die Präsidenten ihren Gefolgsstab schon lange aufgebaut haben und diesen zur Abwehr aktivieren.

So manches zu ehrgeizige Vereinsmitglied flog schlußendlich aus diesem, weil ihm Intrigenspinnerei vorgeworfen wurde. Auch Mobbing gibt es in Vereinen! Die arme Kreatur, die nicht faserweich schmeichelnd in das bestehende Gefüge paßt, wird mehr und mehr ausgegrenzt. Tuscheleien, seltsame Blicke, welche zu ihm hinflirren und kleinere sowie größere Schikanen zeigen ihm deutlich, daß er sich einen anderen Verein suchen soll.

Wie Sie sehen, auch hier kommt man um eine gewisse Anpassung, um den Einsatz eines Hauchs sozialer Intelligenz (pure Schlauheit mit Charme vermischt) leider nicht herum.

Manche Mitglieder tendieren dazu, sich für den Vizepräsidentenposten zu begeistern, wenn ihnen der Präsidentenposten durch die Lappen ging. So beginnen sie fleißig zu werben, machen sich ultra beliebt und erweitern somit Schritt für Schritt ihren Getreuenstamm. Sie brauchen sehr viel Geduld, denn auch dieser Posten wird sehr selten vom Vizepräsidenten sang- und klanglos abgegeben.

Meist endet alles damit, daß sich das umtriebige Vereinsmitglied samt seinen Fans schlußendlich abnabelt und einen eigenen Verein gründet, wo es dann nicht Vize sonder gleich Präsident, also der Sonnenkönig seines neuen Vereins wird. Dort sitzt dieser Glückliche dann auf ewig, meist bis ihn ein Unfall bzw. reine Altersschwäche ausradieren.

Nicht so stark umkämpft, aber immerhin auch begehrlich, scheinen die Funktionen eines Kassaführers und Schriftführers zu sein. Penibel horten sie die Einnahmen, listen diese säuberlich auf, um die Bilanz dem Volk zu präsentieren. Meist ist sie nicht besonders erfreulich! Dann sitzen sie da, einen leidvollen Zug im Gesicht und beklagen den desolaten Zustand des wunderprächtigen Vereins. Häufig werden anschließend die Mitgliedsbeiträge erhöht, was zu einem Raunen und nachfolgend zu einem eher frustrierten Ausdruck der Vereinsbrüder und Vereinsschwestern führt.

Dann kommt noch der Stab der fleißigen Bienen! Diese Mitglieder opfern sich quasi für die Allgemeinheit auf. Egal, worum es geht, sie sind da! Sie schleppen Bierkisten und Brötchen an, putzen das Vereinslokal, helfen jungen Vereinsmitgliedern wo sie können und sind einfach unentbehrlich. Das freut sie, das erfüllt sie mit Stolz!

Aus diesem Grund hassen sie die Drohnen, also die Faulis unter den Mitgliedern. Jene, die es wagen, nur den Vereinsbeitrag zu zahlen und damit meinen, ihre Schuldigkeit getan zu haben. Meist tauchen diese nur bei gewissen Festlichkeiten auf, aber nicht, um den Saal reizvoll zu gestalten, aufzudecken oder gar abzuspülen. Nein, sie sehen sich als eigenständige Wesen, welche zu individualistisch sind, um sich hier in die Gemeinschaft einzubringen. Ihr Sinn steht nach Freiheit, Sorglosigkeit und Spaß. Meist sind sie nur im Verein, weil sie ohne diesen, die Prüfungen nicht absolvieren könnten, welche sie für die Ausübung ihres Sports brauchen. Anschließend bleiben sie aus Gewohnheit, außer die fleißigen Bienen machen ihnen das Leben mit Vorwürfen allzu schwer! Da müssen sie aber harte Geschütze auffahren, sonst prallen sie an den Drohnen nur ab!




MOTORRAD

Na, es ist jetzt schon ein paar schlappe Jährchen, so um die 25, her, da war der MSI der ideale Verein für alle Begeisterten von Ducati, Suzuki, Laverda, Yamaha usw. . Ein Zusammenschluß von verwegenen Motorradfahrern, welche nichts anderes im Sinn hatten, als ihre dröhnenden Dampfhammer über den kurvenreichen Schönberg Richtung Südtirol zu jagen. Da sie nicht so besonders gerne nur ganz alleine, eventuell mit einer hübschen Sozia am Hintersitz, durch die Lande glühten, fanden sie sich reichlich beim MSI ein.

Immerhin gab es damals einen schönen Treffpunkt, das Gasthaus Post, welches auf dem Weg zum Brenner lag. Es besaß einen ideal positionierten Garten, von dem aus man die scharfe Kurve voll im Blick hatte, wo es immer wieder ein paar ausländische Motorradfahrer in den Abgrund stülpte, weil sie die Gefährlichkeit nicht richtig einschätzten.

Dort kehrten ganz Durstige schon bei der Hinauffahrt ein, etwas Sportlichere bei der Rückfahrt. Man konnte sich sicher sein, dort immer einen Gesprächspartner zu finden. Meist lagerte dieser vor einem Napf Bier, sah einem entspannt entgegen und fabulierte von den Meisterleistungen, welche er gerade wieder vollbracht hatte. Ich weiß nicht mehr, welche Promillegrenze damals galt, aber ich denke, wir waren trotzdem streckenweise darüber!

„Knapp war es, knapp!“ das hörte man oft. Hauchzart dem Tod entronnen! Bei diversen Schilderungen, weshalb und wieso es zu der jeweils sehr prekären Situation kam, überzog das Gesicht des Erzählenden ein fast überirdischer Glanz der Freude. Natürlich, nur seinem unglaublichen Können, der virtuosen Bedienung seiner Maschine war es zu verdanken, daß er jetzt da saß! Um auch etwas Spannendes bieten zu können, ersannen sich die Leutchen dann immer mehr dramatische Situationen. Ja, sie überboten einander!

Wie es in jedem Verein sein dürfte, war dort auch die Intelligenz und das Gegenteil davon vertreten. Dummerweise gibt es komplexbeladene und weniger komplexbeladene Menschen. Wenn nun ein komplexbeladener, jedoch Intelligenter Motorrad fährt, dann ist das weniger gefährlich, als wenn es einer mit weniger Intelligenz macht.

So hatten wir ein paar auffällige Gestalten im Verein. Einer davon startete kurz vor der Kurve zum Gasthaus Post so richtig durch, es hob ihn mit dem Vorderreifen elegant in die Luft, dann schoß er ungebremst zum Brenner. Hie und da hörte man einen Kracher! Dann hatte er sich leicht verschätzt! Voller Stolz kam er dann (kurz noch) lebend an, sein Stiefel aufgefräst durch die starke Kurvenneigung und darauffolgende Reibung auf dem Asphalt. Sein Outfit löste sich mehr und mehr auf, seine Maschine auch. Doch, er war sehr erfreut darüber, er hatte alles bezwungen. Leider nicht auf ewig! Von seiner Sorte gab es gar nicht so wenige. Die meisten von ihnen ruhen nun an einer Stätte, wo sie zur Fortbewegung keinerlei Motorrad brauchen.

Damals hatte man als Motorrradfahrer noch durchaus das Gefühl, etwas überaus Besonderes zu sein! Man kurvte dahin und sah nicht alle zwei Meter einen anderen. Das gab einem das Gefühl, zu einer Elite zu gehören. Auch nicht schlecht!

Ob das Motorradfahren für intelligente Fahrer sehr gefährlich sei? Tja, einen Hauch mehr als beim Autofahren schon! Wissen Sie, auch ich lag neun Wochen ziemlich malträtiert im Bett und sann über das Leben nach, bis sie mich wieder aus dem Gips lösten. Was war passiert? Ein kleiner Ölfleck, kaum zu bemerken, schmierte mich samt Partner frontal in ein entgegenkommendes Auto.

Weil es Menschen gibt, die sich so kleine Ereignisse nicht so besonders zu Herzen nehmen und ich nicht dazu gehöre, verschüttete ich zukünftig literweise Adrenalin. Am Brenner fühlte ich mich dann mental gestorben, folglich furchtlos. Nur, Spaß gemacht, hat mir die Fahrerei dann einfach nicht mehr wirklich. Das kann mir Rügen von altgedienten, unfallerprobten Motorradfreaks einbringen, doch ich hasse Schmerzen und Todesangst.

Nun fahre ich mit dem Auto, obwohl ich immer wieder eine Sehnsucht nach der Freiheit des Motorradfahrens verspüre. Sehnsuchtsvoll sehe ich den Dainesebekleideten auf ihren röhrenden Monstern nach, doch alles im Leben hat seine Zeit!


TAUCHER

„Wuiiiiiii, Achensee im Winter!“ Satte drei Grad, die Sicht direkt unsichtbar und schöne Eiszapfen beim Einstieg. „Wozu tut sich das ein Mensch an?„

„Um den einzigen großen Hecht zu sehen, der immer an der gleichen Stelle verharrt? Um sich um riesige Bäume zu schlängeln, welche düster aufragend in der Tiefe versunken stehen? Um auf den Plattformen Purzelbäume zu schlagen?“

Ich denke, aus mehreren Gründen! Der Achensee ist ein perfektes Trainingsgebiet. Herausfordernd durch die Kälte, die Tiefe und die vorherrschende, mystisch anmutende Dunkelheit.

Im Frühling taucht man ab in die Schlierenzone, kommt sich vor, als würde man durch einen Gulli treiben. Keinerlei Sicht, auch nicht mit der Lampe. Der Lichtkegel schafft es gerade mal zum Finimeter. Schwerelos wie im All, taumelt man dahin.

Irgendwann, meist ab 20 Meter, reißt es auf einmal auf. Man erkennt Umrisse! Es wird heller, es wird schön! Algenkugeln sieht man, kleine und allerkleinste Fische und Sandberge in gleißendem Weiß. Hie und da findet man auch etwas besonders Interessantes! Kumpels von mir fanden vor ein paar Jahren eine versteckte Kiste mit lauter neuen Gewehren. Schade, da war ich nicht dabei!

Um die Kälte ertragen zu können, gibt es Trockentauchanzüge. Das bedeutet, man hat auch diese neue Tauchtechnik zu lernen. So zwängt man sich in einen dieser fürchterlich aussehenden Anzüge, preßt seinen Kopf durch die enge Halsmanschette, klemmt die Handschuhe über die fetten Armringe und hatscht, wie ein Astronaut aussehend, zum Wasser. Dort macht man „PLUMPS!“

Anfängern passiert dann meist, was auch mir geschehen ist. Sie tauchen ab, vergessen jedoch die Luft richtig aus dem Anzug zu pressen. Dann geht es mit ihnen ab wie mit dem Lift! Verkehrt im Wasser baumelnd, also die Flossen über allem, hängen sie in den Fluten und können nachdenken, was sie denn nun schon wieder falsch gemacht haben. Gut, man sollte nicht zu tief hinuntergehen, bevor man diese Technik nicht wirklich beherrscht, sonst könnte die Sache voll in die Hosen gehen!

Andere Tauchtypen, also jene, wo jeder Achenseetaucher müde dreinsieht und zu welchen ich rein typenmäßig eher tendiere, verbinden die Taucherei mit Schönem, mit Angenehmen und nicht mit pausenlosen Härten und Herausforderungen. Diesen Typ findet man vorwiegend in warmen Gewässern und nicht tiefer als 40 Meter. Sie wollen dahinschlendern, bunte Fische betrachten und sich des Lebens erfreuen.

Sollten Sie zu diesem Typ zählen, dann warne ich Sie intensiv vor einer Mitgliedschaft bei der Wasserrettung. Dort finden Sie nämlich primär fanatische Figuren, welche reißende Strömungen als Voraussetzung für gelungenes Tauchen ansehen.


Verschiedene Tauchtypen


Der elegante Taucher

Es gibt, wie in jedem Sport, den eleganten Typus. Meist sind es Waagen! In erster Linie interessiert sie das Design, die modische Hülle. Der Technik gegenüber sind sie auch höchst aufgeschlossen, besitzen deshalb sämtliche Novitäten.

Mit Glanz und Gloria gehen sie unter und schaffen es auch, nach dem Tauchgang aus dem Wasser zu steigen und noch irgendwie menschlich auszusehen. Aus mir unerfindlichen Gründen zeigen sie keinerlei Abdrücke von Taucherbrillen und sonstige, optisch beeinträchtigende Auswirkungen.

Ihren Urlaub verbringen sie logischerweise auf den Seychellen, Mauritius oder auf einem Luxustauchschiff. Hier treffen sie oft auf die Löwen, da diese ein gepflegtes Ambiente genauso zu schätzen wissen.

Waage- oder Löwetaucher tauchen meist gemäßigt, folglich geben sie sich mit ein bis allerhöchstens – absolute Schmerzgrenze - zwei Tauchgängen pro Tag zufrieden.


Der Kampftaucher

Meist von der Mutter als Schwächling bezeichnet, laboriert der Mensch an einem unheimlichen Komplex. Da es diesen zu kompensieren gilt, stürzt er sich penetrant in tiefste Tiefen. Sein Logbuch zeigt plastisch, daß er die Sauerstoffübersättigung ab einer Tiefe von 40 Metern für wahren Mumpitz hält. Elegante und dem Schönen zugewandte Taucher, sind für ihn reine Schwächlinge.

Erkennbar an seinem konzentriert, grimmigen Ausdruck und dem meist dunkel bis intensiv schwarz gehaltenen Tauchanzug, findet man diesen Typ häufig in Gletscherseen, nahe der Antarktis und überall, wo starke Strömungen herrschen. Er will sich beweisen........mit allen Mitteln! Viele Kampftaucher gehören zu den Schützen.

Taucher, welche nicht an seine Größe heranragen, haben seinen Spott zu fürchten! Die Fluktuation unter diesem Typus ist sehr stark, denn irgendwann treffen die natürlichen Gesetze auch auf ihn zu. Das überrascht ihn dann sicher stark, doch kann er darüber nicht mehr berichten.

Der chaotische Taucher

Dazu zählen viele Anfänger! Sie schleppen ihren Krempel an, bemerken dann meist höchst erstaunt, daß ihnen der Bleigurt, die erste Stufe, der Tauchkompaß, der Computer, die Flossen oder frisch der Anzug fehlen. Dann sitzen sie da und sehen beleidigt, wie alle anderen fröhlich hinausfahren auf das Meer und ertränken ihren Kummer mit reichlich Bier, Schnaps, Wein oder allem zusammen.

Doch, diese Unkonzentriertheit wird besser und besser, so landen sie auch irgendwann in den Fluten. Dort dümpeln sie etwas ungeschickt herum, pendeln hin und her und erscheinen wieder nach spätestens 20 Minuten an der Oberfläche. Ihre Flasche ist relativ schnell leer, weil sie innerlich große Angst vor bösen Haien haben,deshalb zu intensiv einatmen!

Naiv und voller Gottvertrauen wie sie noch sind, verlassen sie sich gern voll und ganz auf ihren Tauchführer. Der darf ihnen pausenlos nacheilen, wenn sie gerade wieder einmal die Gruppe verlassen, um einem bunten Papageienfisch nachzujagen.

Hie und da entwischt ihm doch so ein Greenhorn! Dann treibt dieser Taucher ab und hofft darauf, daß man ihn finde. Dummerweise hat der Chaot meist vergessen, sich ein Signal in die Tasche zu packen. So treiben manche recht lang und manche gar ewig dahin!


Höhlen- und Eistaucher

Das sind wiederum andere Spezies, da sie das Geheimnis, das Mystische und die psychische Absolutherausforderung suchen. Großteils sehr gut ausgebildet, mit umfangreichen Taucherfahrungen, tauchten sie schon alles ab, was irgendwie sehenswert ist. Reichlich übersättigt, sehnen sie sich nach Neuem. Vorwiegend findet man hier die düster angehauchten, sich der Vergänglichkeit bewußten Skorpione.

Daher kommen sie auf die Idee, sich Löcher in dicke Eiskrusten zu hacken und dort hinein zu hüpfen. Manche vergessen in ihrer Freude, sich an ein Seil zu knüpfen! Dann kriechen sie die längste Weile unten herum, blicken durch die Schichten und kehren meist heim zu unserem Herrn und Meister.

Die Höhlen wirken sehr faszinierend auf manche! Sie weiten sich, sie engen sich, sie schlängeln sich. Vor allem sind sie stockfinster! Der Lichtkegel erfaßt nebulös Gesteinsformationen, während sich der Taucher vorwärts schiebt. Immer klappt auch das nicht, dann bleibt er stecken! Manche stecken noch heute!

Wen jetzt noch interessiert, was es mit dem kulturell interessierten, dem erotisch besessenen, dem nonchalanten, dem Chef und dem Plattformtaucher auf sich hat,
der soll sich noch vier Wochen gedulden.

Dann steht für Sie mein E-book zum Download bereit!

Für einen recht geringen Betrag, wie gering, das überlege ich mir noch, kann man eintauchen in eine Welt der humorvollen Betrachtungen, welche erotische Themen (Kamasutra wozu?), Partnerwahl (wie Sie eindeutig erkennen, daß Sie falsch gewählt haben), Kindererziehung (wer hat meine Kinder denn nun erzogen?), Schönheitstipps (designt für die Ewigkeit), desaströse Urlaube (mit 700,- Euro durch die Welt), einige recht sinnige Gedichte alias Wilhelm Busch usw. umfassen.

Ach, noch etwas! Bitte, das Copyright beachten, denn alles ist nur mein geistiges Eigentum!! Also meine super Gedanken, mein herrlicher Humor........bitte, damit er mich nicht restlos verläßt, mir die Chance zu belassen, mit einem E-book endlich mal auch zu einer Knete zu kommen!

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